Digitalisierung 4.0 bedeutet auch neuen Arbeitskulturwandel

Viele Firmen bzw. Arbeitgeber möchten die Digitalisierung. Sie erhoffen sich eine effizientere verschlankende Produktion. Die Büromenschen sollen homeoffice machen, denn, man hat ja gesehen, dass trotz Corona die Produktivität sich gesteigert hat.

Prima, wie Programme, neue Einführung von Software vieles einfacher und schneller macht. Das spart Kosten und Mitarbeiter.

Oh, ach ja, es werden ja noch die Menschen gebraucht, die die Systeme und Programme am Laufen halten…..

Nur was machen wir mit den Mitarbeitern, die nicht mehr so jung und dynamisch und lernfreudig sind, sei es, weil sie es nicht können oder nicht wollen?

Die traditionellen Arbeitgeber, die noch das Führen und Denken aus dem letzten Jahrhundert haben, machen es sich mitunter oft einfach. Es wird entlassen oder die Mitarbeiter werden unter Druck gesetzt, das sie freiwillig gehen oder es werden auch niedere Tätigkeiten angeboten, was den Mitarbeiter frustriert und er innerlich kündigt.

Doch es gibt auch andere Arbeitgeber, die begreifen, das sie ihre Mitarbeiter abholen müssen. Das es keine technischen Neuerungen gibt ohne ein neues Denken, wie mit den Arbeitskräften umzugehen ist.

Ja, es gibt Firmen, die sich auf einen Arbeitswertewandel, eine neue Wertekultur besinnen und begreifen, das der Mensch kein“ human ressource“, also nur eine Ressource, eine Kapazität, eine Nummer ist, die man beliebig hin und her schieben kann, wie es der Arbeitgeber braucht.

Sie besinnen sich wieder auf Werte des Respekts, der Wertschätzung und Menschlichkeit und Vertrauen am Gegenüber.

Sie nehmen den Arbeitnehmer mit “ ins Boot“, weil sie begriffen haben, wie viel Wissen und Erfahrung ein Mitarbeiter hat.

Natürlich ist es nicht einfach. Wie soll ein Arbeitnehmer, besonders der älteren Generation, sich wieder auf das besinnen, was er in seiner Anfangszeit vom Arbeitsleben noch gekonnt hat. Bei der Arbeit mitdenken, mitgestalten. Wirksamkeit leben? Ja sogar Freude an seiner Arbeit empfinden….

Dies wurde leider in den letzten zehn bis zwanzig Jahren durch rigide und autoritäre, machthaberische Verhaltensweisen von vielen Führungskräften weg konditioniert.

Zuckerbrot und Peitsche hört man noch oft von heutigen Führungskräften, das sei das Mittel schlechthin, damit die Mitarbeiter spuren.

Konkurrenzdenken und Ellbogenmentalität und Denunzieren wird vielerorts belohnt.

Doch damit wird über lange Zeit nur das Arbeiten im Sinne “ Dienst nach Vorschrift“ erreicht. Oder der Arbeitsmensch kündigt innerlich und freut sich auf Feierabend und Wochenende, denn dann wird gelebt.

Auch psychische und somatische Erkrankungen haben sich in den letzten Jahren signifikant erhöht. Krankmeldungen gibt es zuhauf, weil Mensch sich gestresst und aufgebrannt fühlt. Im Körper zwickt und zwackt es öfter. Und das Gemüt ist auch nicht mehr so lebendig, wie es sein könnte.

Der Mensch wurde dazu konditioniert in der Arbeitswelt zu funktionieren.

Doch jetzt kommt die schnelle Technik und die Digitalisierung, und der Arbeitgeber versucht das als „was Tolles“ an den Mitarbeiter zu bringen….

Wie er das „Neue“ anbringen soll, weiß er nicht so recht. Ach, mit den alten Verhaltensweisen wird das schon klappen, denkt er sich und versteht nicht , das es auf diese Weise nicht gehen wird.

Denn, „die alte Generation“ wird mit dem Alter bockiger und engstirniger, sie gehen in die Verweigerungshaltung. Im Sinne von, „was ich nicht kenne, mag ich nicht“ Oder sie boykottieren und bremsen aus. Die Verhaltensweisen können sehr feinmaschig und subtil sein…

Und dann kommt noch die jüngere Generation, die Millenialls, heißen sie.

Diese Generation hat an ihren Eltern den Verdruss gesehen, den viele haben an ihrem Arbeitsplatz – und sich gedacht, „nein das will ich nicht haben“.

Sie beobachten und besinnen sich.

Sie wollen nicht nur leben um zu arbeiten. Sie wollen Arbeit und Leben verbinden.

Arbeitszeit ist Lebenszeit.

Und wenn ihnen ein Unternehmen nicht zusagt, gehen sie in ein Anderes und nehmen Erfahrung und Wissen mit.

Jetzt sind die Arbeitgeber gefragt: Wie bekommen sie die Mitarbeiter zufrieden, das sie prima Arbeit leisten und die Firma Gewinn bringt?

Erfolgreich wird auf lange Sicht nur der Arbeitgeber sein, der mit Wertschätzung, Vertrauen und Menschlichkeit die Arbeitswelt wandelt.

Die Zeit der Gefolgschaft ist vorbei.

Es ist an der Zeit sich mit dem Kulturwandel zu beschäftigen.

Das heißt, wenn der Mensch mit Menschlichkeit und Wertschätzung und Respekt behandelt wird, dann wird die Transformation zu einer erfolgreichen Digitalisierung erreichbar sein.

Es bedarf einer Verhaltensänderung von allen Seiten.

Der Arbeitgeber, die Führungskräfte und die Mitarbeiter werden von einem menschlichen Kulturwandel profitieren.

Neue Erkenntnisse von der Arbeitswelt zeigen auf, wie fatal die „alte Haltung“ sich auswirkt. Die Defizite in der Kulturentwicklung zeigen eine direkte negative Auswirkung auf die Wirtschaftlichkeit von Unternehmen.

Wenn die Unternehmen in unserer heutigen schnelllebigen Zeit überleben wollen, ist es an der Zeit umzudenken.

Damit die Digitalisierung funktionieren kann, müssen die Menschen in ihrer Ganzheit und in ihrem So-sein mitgenommen werden.

Natürlich kostet es Zeit und Geld einen menschlichen Kulturwandel zu bewältigen.

Doch wird auf lange Sicht der Arbeitgeber, das Unternehmen und die Mitarbeiter profitieren, weil jeder zufriedener sein wird.

In unserer heutigen Zeit ist die Zukunft ungewiss.

Deshalb ist Arbeitszeit Lebenszeit und muss kultiviert werden.